Grafiktablett Test – Welches ist das beste Zeichentablett für dich?
Bei der großen Auswahl an Grafiktabletts ist es nicht gerade einfach, für sich das richtige zu finden. Viele Künstler kaufen ein Zeichentablett, welches nicht vollständig ihren Anforderungen entspricht, sodass sie es schlussendlich gar nicht wirklich nutzen können. Unser Ratgeber hilft dir, für dich das passende Gerät zu finden. Durch den Grafiktablett Test, kannst du sehen, worauf es bei einem guten Grafiktablett ankommt und welches Gerät für deine Bedürfnisse am besten geeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
Kriterien für ein gutes Grafiktablett
Für eine bequeme und optimale Handhabung sollte das Grafiktablett ein möglichst geringes Gewicht aufweisen, sowie eine Anbindung über Funk oder Bluetooth verfügen. Für den Transport ist es außerdem nützlich, wenn das Gerät nicht zu dick ist. Die meisten Geräte aus unserem Zeichentablett Test sind nur acht Millimeter dick und keines war dicker als 10,5 Millimeter.
Der Rand des Tabletts sollte möglichst gering sein, damit die nutzbare Fläche groß genug ist, allerdings solltest du das Gerät dennoch gut in der Hand halten können.
Die Eingaben mit dem Zeichenstift sind umso genauer, je größer die Zeichenfläche ist. Bei Grafiktabletts ohne Display schaust du auf einen verbundenen Bildschirm, weshalb es wichtig ist, dass die gezeichneten Linien denen auf dem Bildschirm proportional entsprechen. Ist der Strich auf dem Bildschirm deutlich länger, als der gezeichnete, hat das Gehirn Probleme mit der Hand-Augen-Koordination, was zu einer Beeinträchtigung der gewünschten Ergebnisse führen kann.
Um ein präzises Arbeiten zu ermöglichen, sollte die berührungsempfindliche Fläche der Fläche auf dem Bildschirm entsprechen. Dies ist bei Tabletts mit Display immer gegeben, wodurch solche Geräte von Vorteil sind. Es ist bei allen Treibern möglich die nutzbare Fläche des Tabletts und den Bildschirmbereich aufeinander abzustimmen.
Grafiktablett Vergleich
In unserem Graphic tablet Test haben wir drei Zeichentabletts genauer unter die Lupe genommen:
Wacom Intuos S
- Das Intuos S ist ein preiswertes Grafiktablett für Anfänger der Marke Wacom. Dieses Gerät eignet sich gut für anfängliche Grafikdesigns und digitale Kunstwerke. Es zeichnet sich durch eine hohe Zuverlässigkeit und Langlebigkeit aus.
- Zusätzlich zu dem Grafiktablett bekommst du das Grafikprogramm Corel Painter Essentials 6 zum Zeichnen und Malen oder zur Bildbearbeitung das Programm Corel AfterShot. Dadurch besticht das Intuos S mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Mit einer Nutzfläche von 15,2 x 9,4 cm hat dieses Grafiktablett die ideale Größe um gut arbeiten zu können und das Gerät auch unterwegs zu nutzen.
- Das Gerät wird über USB verbunden. Es ist auch die Verbindung per Bluetooth mit einem Aufpreis von ca. 20€ möglich, welche unserer Meinung nach für die meisten Anfänger allerdings nicht nötig ist.
Das Wacom Intuos S im Detail
Das Wacom Intuos S ist ein ideales Grafiktablett für Anfänger. Es bietet eine äußerst hohe Präzision und Anpassungsfähigkeit. Der enthaltene Stift ist gut in der Handhabung und liegt auch nach langem Zeichnen noch bequem in der Hand. Das Intuos S ist das günstigste Wacom Tablett und ist der Preis-Leistungs-Sieger unseres Grafiktablett Vergleichs. Mit dem Kauf dieses Tabletts erhältst du das Grafikprogramm Corel Painter Essentials 6 zum Zeichnen oder Malen oder das Corel AfterShot zur Bildbearbeitung dazu. Somit bietet dieses Grafiktablett mehr Softwareoptionen als alle anderen von uns getesteten Tabletts.
Das Intuos S gibt es auch mit Verbindung über Bluetooth zu einem etwas höheren Preis. Für die meisten Anfänger wird Bluetooth von uns jedoch nicht empfohlen, der Preis ist allerdings akzeptabel, wenn du gerne drahtlos arbeiten möchtest.
Hohe Präzision
In unserem Zeichenpad Test hatten wir bei dem Intuos S keine Treiberprobleme oder Eingabeverzögerungen. Das Gerät bot mehr Kontrolle als von uns getestete Tabletts anderer Hersteller. Durch Variieren des Drucks auf den Stift ermöglicht dieses Grafiktablett das Erzeugen von schwachen, mittleren oder dunklen Linien wesentlich einfacher. Trotz einer doppelten Druckempfindlichkeit einiger anderer Tabletts können die Stärken der Linien bei dem Intuos S besser kontrolliert werden. Wir vermuten, dass dies auf die Oberflächenstruktur des Tabletts zurückzuführen ist.
Bei dem Intuos S handelt es sich um ein kleines Grafiktablett, welches eine aktive Fläche von 15,2 x 9,4 cm aufweist. Das Tablett hat, im Gegensatz zu den meisten anderen Geräten, ein Punktraster auf der Oberfläche. Durch dieses Raster können Kunstwerke erstellt werden, die einen genauen Maßstab erfordern. Außerdem kann es dir dabei behilflich sein, gerade Linien zu zeichnen. Durch eine strukturierte Zeichenfläche fühlt sich das Zeichnen auf dem Tablett ähnlich an, wie wenn du mit einem Bleistift auf Papier zeichnest.
Der Stift des Intuos S
Der Stift des Intuos S liegt gut in der Hand, hat allerdings nicht so eine weiche Grifffläche, wie das Intuos Pro oder das Huion 1060Plus. Der Stift hat in etwa die Dicke eines herkömmlichen Kugelschreibers. Das Material fühlt sich hochwertig an, obwohl der Stift aus Plastik ist.
Der Stift ist batterielos und muss daher nicht aufgeladen werden. Er enthält ein Staufach für Ersatzfedern und einen Auszug für die Spitzen im Inneren. Zu dem Lieferumfang gehören zusätzlich noch drei weitere Standardstiftspitzen. Die Preise der Ersatzspitzen von Wacom sind in etwa genauso hoch wie die von Huion. Wie oft du die Spitzen wechseln musst, hängt von deiner Zeichenart und der Häufigkeit der Nutzung ab.
Anpassungen und Einstellungen
Der Intuos S bietet für den Stift und das Tablett umfangreichere Anpassungsmöglichkeiten als die anderen von uns getesteten Tabletts. Durch die Desktop Software wird der Zugriff auf Support und Treiber-Updates gewährt und auch die Anpassung, Wiederherstellung und Sicherung von Funktionen des Tabletts und Stifts. Die Einstellungen des Stifts ermöglichen dir die Regulierung des Spitzengefühls und der Drucksensitivität. Ebenfalls ist der Abstand einstellbar, der regelt, wie weit der Stift entfernt sein kann, bevor er sich auf dem Tablett registriert.
Die Tasten des Stifts und des Tabletts lassen sich zuordnen, sodass du Anwendungen einfacher vergrößern kannst oder mit der Maustaste klicken, löschen und wechseln kannst. Diese Optionen lassen sich – anders als bei den anderen von uns getesteten Grafiktabletts – individuell anpassen.
Der Intuos S hat nur vier Tasten, andere Tabletts dieser Preisklasse haben sogar bis zu zwölf. Die Tasten befinden sich auf der Oberseite des Geräts und nicht, wie bei den meisten anderen, an der Seite. Dadurch sind sie beim Zeichnen etwas schwieriger zu betätigen. Für die meisten Anfänger sollte dies allerdings kein Problem sein, da sie den Stift sowieso eher benutzen als die Tasten am Tablett. Die vier Tasten des Tabletts, sowie die Tasten des Stifts sollten im Regelfall für Anfänger ausreichen, um die am meisten genutzten Tastenkombinationen abzudecken.
Schwachstellen des Intuos S
Der Intuos S besitzt kein Multitouch, was aber nur zwingend erforderlich ist, wenn du das Gerät als Trackpad verwenden möchtest. Legst du Wert auf Mulitouch oder Neigungserkennung, solltest du etwas mehr Geld investieren und das Intuos Pro wählen.
Huion 1060Plus
- Das Huion 1060Plus hat sich bei unserem Zeichentablett Test als das beste große Tablett für unter 100€ erwiesen. Auf diesem Gerät ist es möglich große Linien zu zeichnen und auf einem Monitor mit einer Größe von mehr als 20 Zoll im Vollbildmodus zu arbeiten.
- Die aktive Zeichenfläche hat eine Größe von 25,4 x 15,8 cm. Das Gerät enthält einen handlichen Stift und 12 anpassbare Programmiertasten. Die Treibersoftware kann mit der von Wacom allerdings nicht mithalten. Das Grafiktablett von Huion ist nicht so anpassungsfähig wie Intuos-Tabletts. Das 1060Plus hat zwar 8.192 Stufen der Drucksensitivität, die Oberfläche bietet aber dennoch weniger Kontrolle über die Strichstärke beim Zeichnen.
- Positiv an diesem Tablett ist der Preis, welcher rund 100€ günstiger ist, als bei ähnlichen großen Tabletts, wie beispielsweise dem Gerät von Wacom.
Wacom Intuos Pro
- Der Wacom Intuos Pro ist das ideale Gerät für professionelle Künstler oder Grafikdesigner. Hast du bereits ein Zeichentablett und möchtest nun zu einem hochwertigeren Gerät wechseln, ist dieses Grafiktablett ebenfalls genau das richtige für dich.
- Das Intuos Pro hat in unserem Grafiktablett Vergleich die höchste Präzision und Genauigkeit bewiesen und hat eine ausgezeichnete Verarbeitungsqualität. Dieses Tablett gibt es in unterschiedlichen Größen.
- Das Gerät hat acht programmierbare Tasten und ein praktisches Touch Wheel. Außerdem verfügt es über Bluetooth, Neigungserkennung und Multitouch. Aufgrund des hohen Preises im Vergleich zu anderen Grafiktabletts ohne Display, ist dieses Grafiktablett für Anfänger weniger zu empfehlen.
Eigenschaften eines Grafiktabletts
Die Qualität und Funktionalität eines Grafiktabletts ist von vielen Faktoren abhängig. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Merkmale aufgeführt.
Anschlüsse
Jedes Gerät aus unserem Zeichenpad Test verfügt über einen USB-Anschluss, selbst die Tabletts, die über Bluetooth oder proprietären Funk mit dem Bildschirm verbunden werden. Allen Geräten liegt dafür ein ausreichend langes USB-Kabel bei, mit dem auch gegebenenfalls der Akku aufgeladen werden kann. Auf der anderen Seite, zum Anschluss an das Gerät, haben die Kabel einen Micro-USB- oder USB Typ C- Anschluss.
Für die Verbindung von Tabletts über Bluetooth benötigt der Computer eine entsprechende Funktion, welche bei den meisten Notebooks standardmäßig vorhanden ist. Der XP-Pen enthält im Lieferumfang des Deco 3 einen proprietären USB-Dongle.
Im Regelfall liegt das Grafiktablett beim Zeichnen auf dem Tisch und es wird auf den Bildschirm darüber geschaut. Hierfür ist ein Kabel völlig ausreichend. Möchtest du allerdings mehr Bewegungsfreiheit mit deinem Zeichentablett haben, solltest du ein Gerät mit einer Funkverbindung in Erwägung ziehen.
Druckempfindlichkeit
Je stärker du mit einem Farbstift auf Papier aufdrückst, je mehr Druck du also ausübst, desto dicker wird die gezeichnete Linie. Bei den Grafiktabletts funktioniert es ähnlich. Je höher die Druckempfindlichkeit bei dem Gerät ist, desto feiner sind die Unterschiede der Linien durch unterschiedlichen Druck.
Die Druckempfindlichkeit bei Grafiktabletts liegt bei 300 bis 3.000 Stufen.
Zeichentabletts mit einer Druckempfindlichkeit von 2.000 bis 3.000 geben das Druckverhalten realistischer wieder. Geräte mit 200 oder 300 Druckstufen hingegen sind für hochauflösende digitale Kunstwerke nicht so gut geeignet, da das Malgefühl mit dem Tablett von dem mit einem Stift oder Pinsel auf Papier deutlich abweicht.
Tipp: Du solltest daher möglichst zum Einstieg ein Grafiktablett mit mindestens 1.024 Stufen nehmen. Für erfahrene digitale Künstler empfiehlt sich ein Tablett mit mindestens 2.000 Stufen.
Größe
Bei der Größe des Tabletts kommt es zum einen auf die Gesamtgröße des Geräts an, aber auch auf die Größe der nutzbaren Zeichenfläche.
Je nachdem, für welche Art von Kunst du das Gerät nutzen möchtest, solltest du die passende Größe wählen. Möchtest du beispielsweise größere Zeichnungen erstellen, solltest du ein Grafiktablett mit großem aktiven Bereich wählen, um das Zoomen und Schwenken zu vermeiden.
Es ist wichtig die Größe der Nutzfläche nicht mit der Gesamtgröße des Geräts zu verwechseln, da die Gesamtgröße auch die Knöpfe und den Rahmen des Tabletts beinhaltet.
Bei der Wahl der Größe solltest du auch berücksichtigen, ob du das Gerät häufig transportieren willst. In diesem Fall solltest du eventuell eher ein etwas kleineres Tablett wählen. Andernfalls bietet sich ein etwas größeres Grafiktablett an, um größere Zeichnungen einfacher zu erstellen und ausreichend Platz zur Verfügung zu haben.
Auflösung
Die Auflösung beim Grafiktablett gibt an, wie viele Linien per Inch (LPI) das Display enthält.
Je größer der LPI-Wert ist, umso detaillierter können die Zeichnungen sein. In der Regel ist dieser Wert bei größeren Tabletts höher als bei kleineren.
Reaktionsfähigkeit
Die Reaktionsfähigkeit gibt die Geschwindigkeit an, mit der die gezeichneten Linien auf dem Bildschirm angezeigt werden. Bei den meisten Geräten werden die Linien sofort angezeigt.
Um eine Verzögerung bei der Übertragung der Linien zu vermeiden, solltest du dich vor dem Kauf über die Software informieren und Kundenbewertungen hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit des Geräts lesen.
Stift-Arten
Der den Grafiktabletts beiliegende Eingabestift mit druckempfindlicher Spitze wird Stylus oder Digitizer genannt. Diese Stifte verfügen über zwei zusätzliche Tasten, welche die benötigte Energie über das elektromagnetische Feld des Tabletts per Induktion erhalten. Früher wurden die Digitizer hingegen mit Batterien oder Akkus betrieben, wodurch sie einige Nachteile, wie beispielsweise ein höheres Gewicht, aufwiesen.
Die Stifte unterscheiden sich in der Bauart bzw. Dicke, dem Gewicht, der Oberfläche, dem Druckbereich und der Qualität der belegbaren Tasten.
Von uns werden die dickeren Stifte bevorzugt, es ist allerdings eine Sache des Geschmacks und hängt auch von der Größe der eigenen Hände ab. Einige Künstler präferieren einen nicht zu leichten Stift. Durch einen gummierten Griffbereich kannst du den Digitizer auch mit feuchten Fingern sicher halten. Bei den Tasten ist uns wichtig, dass sie einen sauberen, wackelfreien Sitz aufweisen und einen deutlich spürbaren Druckpunkt.
Für die bestmögliche Nutzung der verschiedenen Druckstufen sollte die Stiftspitze genügend Bewegungsspielraum haben und der Widerstand der höchsten Stufe sollte nicht zu gering sein. Einige günstigere Zeichenpads sind mit Stiften ausgestattet, bei den schon ein relativ geringer Druck ausreicht, um die höchste Druckstufe auszulösen, wodurch das Arbeiten mit mittleren Druckstufen erschwert wird.
Alle Treiber ermöglichen es, einzustellen welche Druckstufe welchem Druck zugeordnet sein soll, allerdings nützt dies bei einem Stylus mit niedrigem Enddruck nicht viel. Bei den Grafiktabletts gibt es drei Arten der mitgelieferten Stifte:
Batteriebetriebene Stifte
Diese Stifte sind meistens dicker, da sie den Akku enthalten und eignen sich daher nicht so gut für kleinere Hände. Bei diesem Digitizer ist es sinnvoll zusätzliche Batterien zum Wechseln griffbereit zu haben, falls die Batterien leer gehen.
Wiederaufladbare Stifte
Wiederaufladbare Digitizer haben einen verbauten Akku, der aufgeladen werden muss. Daher musst du beim Zeichnen zunächst ein Ladegerät aufsuchen, wenn die Batterie leer ist. Diese Stifte sind meist dünner und liegen besser in der Hand als batteriebetriebene Stifte.
Stifte mit elektromagnetischer Resonanz (EMR)
Bei diesen Stiften handelt es sich um die neuste Art. Sie nutzen eine neuartige elektromagnetische Frequenz, durch die die Energie vom Tablett direkt drahtlos auf den Stylus übertragen wird. Dadurch hast du keine Unterbrechungen beim Zeichnen durch Aufladen des Stiftes oder Batteriewechsel.
Du solltest den Stift allerdings nicht nur anhand der Stromquelle wählen. Wichtiger ist das Gefühl, welches du beim Halten des Stifts hast. Der Stift sollte sicher und gut in der Hand liegen, damit du lange Zeit problemlos zeichnen kannst.
Ersatzspitzen
Die Stifte sind aus Plastik und nutzen sich mit der Zeit ab. Je mehr Ersatzspitzen im Lieferumfang enthalten sind, desto besser. Denn trotz der geringen Herstellungskosten der winzigen Spitzen ist der Preis nicht zwangsläufig auch gering.
Die meisten Stiftständer haben ein Werkzeug integriert, die aus einem passgenauen Loch bestehen, um den Stiftstummel zu entfernen. Dies ist bei besonders stark abgenutzten Spitzen hilfreich, um sie einfacher aus dem Stift herauszubekommen.
Anpassung der Tasten
Bei den meisten Grafiktabletts kannst du die Tasten auf dem Tablett und dem Stift anpassen und ihnen bestimmten Funktionen zuweisen. Dies kann dir viel Zeit sparen, vor allem, wenn du häufig zwischen den Aufgaben hin und her wechselst.
Die Art der Programmierung und die Anzahl der programmierbaren Tasten sind je nach Tablett unterschiedlich.
Benötigst du für ein Kunstwerk einen Hotkey, solltest du ein Grafiktablett wählen, welches programmierbare Tasten hat.
Erweiterte Funktionen
Erfahrene Künstler legen Wert auf erweiterte Funktionen bei einem Grafiktablett. So werden sie beispielsweise ein Gerät mit einem Multi-Touch-Display wählen, bei welchem sie mit dem Finger auf dem Tablett scrollen und zoomen können.
Bei der Wahl des passenden Grafiktabletts solltest du auch die Neigungsempfindlichkeit berücksichtigen. Bei Tabletts mit dieser Funktion enthält der Stift einen Sensor, der erkennt in welchem Winkel du den Stift hältst. So kannst du, wie auch bei Stift oder Pinsel, je nach Neigung unterschiedliche Linien erzeugen.
Batterie
Die Laufzeit des Akkus ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie beispielsweise der Art der Nutzung des Tabletts, dem Alter der Batterien und sogar dem Wetter.
Möchtest du das Grafiktablett nutzen, wenn du unterwegs bist, solltest du darauf achten, dass die Akkulaufzeit mindestens drei bis vier Stunden beträgt.
Oberflächen
Die Oberfläche der Zeichenfläche unterscheidet sich je nach Tablett stark in der Beschaffenheit und der Qualität. Einige Zeichentabletts weisen eine nahezu völlig glatte Zeichenfläche auf, wohingegen andere wenig bis stark angeraut sind. Die angeraute Oberfläche kommt dem Zeichnen auf Papier näher, wodurch das Gefühl beim Zeichnen, Freistellen und Retuschieren besser ist. Allerdings ist der Widerstand dadurch erhöht und das Zeichnen macht mehr Geräusche als auf einer glatten Oberfläche.
Bei einigen teuren Geräten ist es möglich, die mitgelieferte Oberfläche auszutauschen, gegen eine die besser zu den eigenen Bedürfnissen passt. In unserem Graphic Tablet Test fühlten sich einige der günstigeren Tabletts an einigen Stellen leicht verkratzt an, wenn man mit dem Digitizer drüber streicht.
Tabletts mit und ohne Display
Einer der größten Unterschiede zwischen den Tabletts ist das Display. Bei der Wahl des passenden Grafiktabletts für dich, musst du dich entscheiden, ob du ein Gerät mit integriertem Display möchtest oder ein sogenanntes Non-Display-Tablett.
Bei beiden Arten von Tabletts gibt es Vor- und Nachteile, auf die wir im Folgenden näher eingehen werden.
Display-Tabletts
Für Anfänger ist die Nutzung von Grafiktabletts mit Display oft einfacher, da man das Gezeichnete direkt sieht und nicht zwischen Tablett und Computerbildschirm hin und her gucken muss.
So kannst du intuitiv zeichnen, wie du es auch mit Bleistift oder Pinsel auf Papier tust. Allerdings sind Zeichentabletts mit Display oft teurer als welche ohne.
Um professionelle und hochwertige Zeichnungen zu erstellen, sind Display-Tabletts ebenfalls besser geeignet.
Der Nachteil bei Tabletts mit Display ist meistens der hohe Preis. Diese Geräte beginnen preislich bei einigen Hundert Euro. Die neusten und fortschrittlichsten Tabletts können auch mehr als 1000 Euro kosten.
Grafiktabletts ohne Display
Bei Zeichentabletts ohne Display erfolgt die Verbindung des Geräts mit einem Computerbildschirm über ein USB-Kabel. Dabei erscheinen die Linien, die du auf der Oberfläche des Tabletts zeichnest, auf dem Computerbildschirm. Die Geräte enthalten eine Lernkurve, um den Einstieg zu erleichtern, und sogar einige Experten finden die Handhabung schwierig.
In der Regel sind diese Grafiktabletts kompakter, allerdings dennoch nicht zwangsläufig besser für unterwegs geeignet, da zusätzlich ein Laptop-Bildschirm mitgenommen werden muss.
Der Preis bei Tabletts ohne Display ist deutlich geringer als bei Geräten mit Display. Ein gutes Non-Display-Tablett kann schon für unter 100 Euro erworben werden. Vor allem für Anfänger ist die kostengünstige Variante ohne Display ein guter Einstieg in die digitale Kunst, auch wenn die Nutzung des Gerätes etwas Übung erfordert.
Bekannte Grafiktablett Hersteller
Es gibt unzählige Hersteller von Grafiktabletts, die es wert gewesen wären im Rahmen unseres Zeichenpad Tests näher unter die Lupe genommen zu werden.
Wir empfehlen dir allerdings, ein Gerät der folgenden Marken zu wählen, da sich ihre Qualität im Laufe der Zeit bewährt hat.
Wacom
- Wacom Tabletts gelten oft als Maßstab für Qualität bei Grafiktabletts.
- Bei dieser Marke ist für jeden etwas dabei. Für erfahrenen Künstler gibt es voll ausgestattete Geräte, die mehr Professionalität ermöglichen. Anfängern empfehlen wir die günstigere Intuos-Linie.
- Die Zeichentabletts von Wacom weisen eine hohe Auflösung auf, sowie herausragende Farben und leistungsstarke Bedienelemente. Außerdem enthalten die Geräte innovative Funktionen, wie Multi-Touch, welches dir das Scrollen und Zoomen mit dem Finger ermöglicht, ähnlich wie beim Smartphone.
- Da Qualität bekanntlich ihren Preis hat, gehören die Tabletts von Wacom zu den teuersten. Entscheidest du dich für ein Wacom Grafiktablett erhältst du allerdings ein hochwertiges und langlebiges Gerät.
Huion
- Die Tabletts von Huion sind preiswert und daher auch gut für Einsteiger geeignet. Trotz des vergleichsweise geringen Preises haben sie genug Funktionen um auch den Ansprüchen erfahrener Künstler gerecht zu werden.
- Huion bietet auch einige hochwertige Zeichentabletts mit integriertem Display. Diese Geräte sind in Bezug auf die Funktionen mit Tablets von Wacom vergleichbar, allerdings ist das Arbeiten mit den Treibern und der Hardware schwieriger. Die Handhabung ist nicht so intuitiv.
- Die enthaltenen Stifte bei Huion Tabletts sind meist batteriebetrieben und die Grafiktabletts sind in der Regel mit mindestens 2.048 Druckstufen ausgestattet.
- Nachteil der Geräte ist, dass sie keine Radiergummis oder Neigungsempfindlichkeit aufweisen, was für manche Künstler gegen den Kauf eines Tabletts von Huion sprechen würde.
XP-Pen
- XP-Pen hat sowohl Tabletts mit Display, als auch Non-Display Geräte. Kennzeichnend für Grafiktabletts dieser Marke sind die Kompaktheit und Langlebigkeit.
- Ein großer Vorteil der meisten XP-Pen Tablets sind die programmierbaren Tasten. Davon gibt es sechs bis acht und sie befinden sich auf der linken Seite des Gehäuses. Diese Tasten helfen dir dabei möglichst effizient zu arbeiten, da du Tastenkombinationen wechseln oder neue Ebenen einfach per Tastendruck erstellen kannst.
- Die meisten Tabletts von XP-Pen enthalten wiederaufladbare Stifte. Einige der Geräte werden sogar mit zwei solcher Stifte geliefert. So kannst du beruhigt Zeichnen und brauchst keine Sorge zu haben, dass die Batterie während der Erstellung eines Kunstwerks plötzlich ausfällt.
Grafiktablett Test – Fazit
Welches das richtige Zeichentablett für dich ist, hängt vor allem von deinen Bedürfnissen und Wünschen, deinen Erfahrungen und deinem Budget ab.
Anfängern empfehlen wir für den Einstieg ein Grafiktablett ohne Display zu wählen, da bei diesen die Anschaffungskosten meist günstiger sind. Dadurch hast du die Möglichkeit, erst einmal ein Gefühl für die Arbeit mit dem Tablett zu bekommen und kannst sehen, ob ein Grafiktablett das richtige für dich ist. Wenn du noch nie Grafiktablett in der Hand hattest und ausprobiert hast, solltest zunächst selbst solch ein Gerät testen.
Für den Anfang reicht ein Tablett, welches genug Leistung erbringt, um hochauflösende Zeichnungen zu erstellen, es werden zum Einstieg nicht gleich alle Funktionen benötigt.
Bei der Wahl des Zeichentabletts solltest du auf den Stift achten, eine Druckempfindlichkeit von mindestens 1.024 und darauf, dass die Bedienelemente einfach in der Handhabung sind.
Erfahrene Künstler stellen meist höhere Ansprüche an das Grafiktablett und wissen schon genauer, was ihnen dabei wichtig ist. Meist suchen sie ein Gerät mit erweiterten Funktionen, wie der Neigungserkennung und einem brillanten Display. Einige Künstler legen Wert auf eine möglichst große Zeichenfläche, welche abhängig davon gewählt werden sollte, wie viel Platz auf dem Schreibtisch zur Verfügung steht.
Hast du bereits Erfahrungen mit dem digitalen Zeichnen gesammelt, kannst du auf ein Tablett mit integriertem Display umsteigen. Wenn du viel von unterwegs aus zeichnest, solltest du ebenfalls ein Grafiktablett mit Display in Erwägung ziehen.
Abschließend lässt sich sagen, dass es nicht das eine ideale Tablett für jeden Nutzer gibt, da jeder Künstler unterschiedliche Anforderungen an da Grafiktablett stellt.